Bali – Liebe auf den ersten Blick

Die ersten Tage in Uluwatu lasse ich hinter mir. Falls ihr den Beitrag zu Uluwatu noch nicht gelesen habt: Erster Stop: Uluwatu .
7 Uhr morgens – die Sonne glitzert im Pool und ich bin einfach nur hyped das es heute weiter geht: ab nach Canggu. Also buche ich mir einen Fahrer für die Fahrt von ca. einer Stunde (diesmal über GetTransfer) und bekomme prompt ein passables Angebot von Reris.
Jetzt fragt ihr euch warum ich den Namen meines Fahrers noch so gut kenne? Wie so oft passieren in meinem Leben lustige Dinge. Ich steige bei Reris ins Auto und wir unterhalten uns über Bali, Deutschland, den anstehenden G20 Gipfel und ich schweife mit den Blicken durchs Auto und sehe plötzlich ein Abholschild:

Wie klein ist denn bitte die Welt? Reris war der Fahrer von Clara ( Wer Clara ist? Das erfahrt ihr hier 🙂 ) , der sie nach unserer Landung am Flughafen abgeholt hat. Ich musste Clara direkt schreiben und irgendwie fühlte es sich da schon so an als würden wir uns Ewigkeiten kennen.
Reris konnte sich sofort an Clara erinnern und wir mussten beide lachen. Ab da war klar, dass ich Reris schreiben werde, wann immer ich längere Strecken von A nach B muss – er hat mich gefahren 🙂
In Canggu komme ich in meinem Hostel an. Moment mal, ist das wirklich ein Hostel oder ein Resort? Ich traue meinen Augen kaum. Das Kos One Hostel ist ein unfassbar hippes Hostel, modern und mit riesigen Betten. Ich lerne schnell ein paar Mädels kennen – mit Ella aus Neuseeland verbringe ich die erste Nacht im Finns Beach Club und mit Iselin gibt es am zweiten Abend Deeptalk beim gemeinsamen Essen. Zwei wunderbare Menschen, die ich hoffentlich nochmal treffen werde.
Canggu ist mit der bekannteste Ort auf Bali, viele Digital Nomads zieht es her aber auch Surfer finden hier am Beach viele Wellen. Hier gibt es die tollsten Cafés, Shops und noch mehr leckeres Essen. Ich genieße die Zeit hier sehr. Eines morgens bin ich sehr früh wach und verlasse auf Fußspitzen das noch schlafende Hostelzimmer. Ich laufe durch die Straßen Canggu´s Richtung Strand und setze mich in ein kleines Strandcafé und natürlich lerne ich auch hier wieder jemanden kennen – Eva aus Frankfurt. Was eine tolle Begegnung. Wir beobachten Surfer und das langsame erwachen der Insel. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder -in Frankfurt oder deiner zweiten Heimat, Bali!
Nach 3 Tagen geht es für mich ins Landesinnere: Ubud.
Ubud – berühmt geworden durch den Film Eat Pray Love ist es quasi ein Wallfahrtsort für alle Yogis und Spirituelle. Aber auch für alle die damit nichts anfangen können: auf mit euch nach Ubud. Umgeben von saftig-grünen Reisterrassen inmitten vom Dschungel hat es mir hier mit am Besten gefallen. Diese Natur – ich habe sowas vorher noch nicht erlebt.

Ich hatte mir für Ubud ein wunderbares Hotel rausgesucht – das Calma Ubud Suites & Villa hat mich umgehauen. Ich hatte ein wunderschönes Zimmer und das Hotel ist mitten in der Natur mit einem tollen Pool. Ich lerne Sintya kennen – sie arbeitet im Hotel und ich erzähle ihr was ich am nächsten Tag vor habe und noch nicht so richtig weiß, wie ich das am Besten mache. Und sie sagte: ich hole dich nach dem Frühstück ab und zeige dir mit meinem Roller alles. Wow. Wir verabreden uns und ich sitze am nächsten Morgen hinter ihr auf dem Roller und wir düsen durch den Dschungel Balis von Tempel zu Reisfeld und ich liebe alles daran. Sintya erzählt mir viel über Ihre Heimat, wir lachen viel und ich hab sie einfach sofort lieb gewonnen.
Ich erzähle ihr, dass ich den Duft der Frangipani Blume so toll finde, aber nirgends das Shampoo finde. Kurz vor meiner Abreise überrascht sie mich mit einem Geschenk: ihr könnt euch sicher vorstellen was es war.
Sintya und ich stehen heute noch in Kontakt und falls ihr eine Fahrerin in Ubud benötigt: ich stelle gerne den Kontakt her. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns wieder sehen <3

Ich glaube es sollte so sein das wir uns treffen. Nicht nur, dass wir uns schon zufällig in Singapur getroffen haben mit dem gleichen Ziel (Bali), auch unsere Orte auf Bali überschneiden sich zur selben Zeit. Also verabreden wir uns in Ubud und erkunden gemeinsam den Campuhan Ridge Walk und den Monkeyforest.
Für den nächsten Tag hatte ich schon aus Deutschland einen Fahrer gebucht – und Clara kommt spontan mit.
Unser Fahrer ist Putu – und ein absolut sympathischer Mensch. Wir fahren gemeinsam nach Kintamani, danach zu einem bei Touristen eher unbekannten Tempel und schauen uns die Reisfelder an. Wir haben nicht nur einen wundervollen Tag, wir lernen auch von Putu viel über Bali.
,Er erklärt uns warum auf Bali irgendwie alle den selben Vornamen haben. Auf Bali erfolgt die Namensgebung nämlich nach der Reihenfolge der Geburt. Es gibt Namen für vier Kinder – danach gehts von vorne los.
Das erste Kind heißt Wayan oder Putu, das zweite Made oder Kadek, das dritte Komang und das vierte Ketut. Häufig bekommen die Kinder noch einen Beinamen dazu. Wir hatten viel Spaß herauszufinden wie wir denn heißen würden. Darf ich vorstellen? Putu Isabel 🙂
Ein paar Tage zuvor habe ich noch Valerie im Lazy Cats Café kennengelernt. Ich hatte zwei Tage mit Putu gebucht und sie gefragt, ob sie mit mir den zweiten Tag unterwegs sein möchte – und somit haben wir den zweiten Tag mit Putu verbracht. Wir sind zusammen zum Lempuyang Tempel, Tirta Gangga und zu Wasserfällen gefahren.
Wir haben wieder viel von Putu gelernt und hatten einen tollen Tag.
Am nächsten Tag geht es für mich wieder an die Küste – nach Seminyak. Ich habe den Ort bewusst gewählt, da er unweit des Flughafens ist – meine Reise endet nämlich leider bald.
Auch Claras Reisepläne enden hier – ob das noch Zufall ist? i doubt it. Wir treffen uns am Double Six Beach und genießen unseren letzten gemeinsamen Abend und wir werden von der Natur völlig überwältigt. Der Sonnenuntergang – es war der schönste meines Lebens und mir floss die ein oder andere Träne beim entgegenrennen die Wange herunter – vor Freude und Dankbarkeit.

Clara und ich sind danach noch gemeinsam essen und bei einer Massage. Ich entscheide mich noch für eine Pediküre und düse danach ohne Schuhe auf dem Roller nach Hause – also mehr Gefühl von Freiheit hatte ich selten.
Weil wir uns noch nicht so ganz von einander trennen können, verabreden wir uns noch für den nächsten morgen zum Frühstück. Aber dann war es soweit – wir müssen uns verabschieden. Für Clara geht es über Bangkok nach Hause – nach Brüssel.
Die fleißigen Leser haben gesehen, dass ich letztes Jahr noch in Brüssel war – ich habe direkt Clara zu Hause besucht. Und auch dieses Jahr sehen wir uns bald wieder – Clara kommt im Mai zu mir nach Köln und dann fliegen wir gemeinsam nach London.
Das ich auf dieser Reise auch noch eine neue Weggefährtin kennenlernen durfte – das hat diese Reise wirklich perfekt gemacht.
Ich fliege erst einen Tag später Richtung Singapur. Ich genieße meinen letzten Tag in einem Beachclub und mache ein wenig die Umgebung unsicher.
Da Reris leider keine Zeit hatte, hab ich mir über Grab einen Fahrer zum Flughafen gebucht.
Etwas traurig, dass diese Reise zu Ende ist sprechen wir und ich werde nie vergessen was er zu mir sagte. „Weißt du, Isabel, viele Menschen auf der Welt werden nie einen Flughafen, geschweige denn ein Flugzeug, von Innen sehen. Du bist traurig, das ist ok. Aber du kannst jederzeit wieder kommen.“
Und mit diesen Worten endet mein Bali Abenteuer. Ich sitze gerade mit Wärmflasche und einer Tasse Tee im verregneten Köln und bin erstaunt an welche klitzekleinen Einzelheiten ich mich noch Monate später erinnere. Und – hab ich diese Reise nicht alleine begonnen? Alleine zu verreisen bedeutet die Komfortzone zu verlassen und für den Mut belohnt zu werden. Bali – wir sehen uns wieder!
Ciao Kakao <3
6 Comments
Gina
Danke für die tollen Einblicke in deine Reise! 🙂
Isabel
Liebe Gina, ich danke dir von Herzen 💕 danke fürs lesen und für ein bisschen Liebe da lassen ❤️
Cati
Wow ich will direkt alles genau so erleben wie du es im Post beschreibst. Dieses Freiheitsgefühl, das Verbundensein mit der Natur, tolle neue Menschen kennenzulernen, die Spiritualität.. das LEBEN ist einfach toll und du hast so schön dargestellt wie dankbar wir sein können solche Reisen machen zu dürfen.
Danke für deine Einblicke liebe puto isabel ❤️
Isabel
Cati 🥹 danke für dein Kommentar – ich freu mich sehr über deine lieben Worte ❤️
Hella Binder
Netter Bericht.
Bali hat schon was und man kann auch heute noch das ursprüngliche Bali kennen lernen.
Zu den Namen ein wenig klugscheißern.
Die Reihenfolge stimmt aber es werden auch die ungeborenen Kinder eingerechnet (Fehlgeburt, Abgänge, Totgeburt).
1. Kind
Wayan
Putu
Luh (nur weiblich)
Gede (eigentlich nur männlich aber in einigen Dörfern auch weiblich)
2. Kind
Kadek
Nengah
Made
3. Kind
Komang
Nyoman
4. Kind
Ketut
Folgende Kinder wieder von 1-4.
Aber es können die Namen auch gewechselt werden.
2. Kind Kadek ist häufig krank. 1. Kind Wayan nie. Folglich wird das 2. Kind auf Wayan umgenannt.
Und da gibt es etliche Ausnahmen.
Die Unterscheidung männlich / weiblich geschieht durch Ni und I (i).
Ni Wayan = weiblich
I Wayan = männlich
Ich habe eine Zeitlang mit 6 Familien in einem Familienhof gewohnt. Es war hochinteressant und ich habe dadurch viel von den Traditionen und Denkensweise mitbekommen. Von der Geburt bis zum Tod und darüber hinaus gibt es Riten.
Es ist faszinierend.
Liebe Grüße
Hella
Isabel
Hallo Hella,
lieben Dank für deinen Bericht – das hört sich nach einer tollen Zeit bei dir an. Für mich geht es in 10 Tagen wieder nach Bali, kann kaum erwarten 🙂
LG
Isabel